Man nehme: Etwas Feuer, Kupfer und eine Prise Chemikalien!

Die 10D der Gesamtschule Rosenhöhe war am 28. Januar 2015 zu Besuch im Weserrenaissance-Museum im Schloss Brake in Lemgo.

Wir sind immer wieder erstaunt, wie viele gut restaurierte alte Schlösser und Burgen es in OWL gibt. Wir kennen natürlich unsere Sparrenburg in Bielefeld, sind schon im Schloss des Fürsten zur Lippe in Detmold nebst Museum gewesen, haben im Jagdschlösschen Fürstenberg an der Weser Porzellan gegossen und nun versuchen wir, im Schloss Brake in Lemgo Gold herzustellen.

 

In dem großen Museum gibt es neben vielen anderen Ausstellungsobjekten zum Thema Renaissance auch ein kleines Chemielabor. Wir haben versucht, den etwas mystischen Anstrengungen der Alchemisten nachzueifern. Leider haben wir es auch nicht geschafft, echtes Gold herzustellen, aber zum Glück konnten wir –im Gegensatz zu einigen von ihnen damals- das Schloss nach gefährlicher „Alchemisterei“ lebend verlassen.

Ein Quiz:

Doch bevor wir Euch die „Pseudo-Goldherstellung“ erklären, hier ein kleines Quiz zu anderen Dingen, die man im Schlossmuseum lernen kann. Wenn Du alle 11 Antworten richtig weißt, ergibt sich ein Lösungswort aus den Großbuchstaben in Klammern. Das Lösungswort findest du unten… .

 

1. Warum zeigt niemand auf den alten Gemälden im Schloss beim Lachen seine Zähne?

  • (R) Sie hatten alle ganz schlechte, braune und verfaulte Zähne, da die Zahnbürste noch nicht erfunden war.
  • (A) Die reichen Leute hatten Angst, ihre Goldzähne zur Schau zu stellen. Man hätte sie ihnen sonst gestohlen; der Zahndiebstahl war damals sehr verbreitet.

2. Viele reiche Leute hatten derzeit Haarausfall, warum?

  • (E) Haare bekommen unter Perücken wenig Sauerstoff, deshalb fallen sie aus.
  • (L) Die Haarcremes enthielten Blei; deshalb fielen die Haare aus.

3. Was wurde in den großen und aufwendig geschnitzten Holztruhen verwahrt?

  • (N) Die Kleidung, denn Kleiderschränke waren unpraktisch beim Reisen.
  • (S) Die Spielsachen der Kinder.

4. Die Schnitzerei auf einer ausgestellten Holztruhe gibt die biblische Geschichte des „weisen König Salomon“ wieder. Zwei Frauen behaupten darin, die rechtmäßige Mutter eines Kindes zu sein. Der König sagt, er würde das Kind nun töten. Wie geht die Geschichte aus und warum wird Salomon deshalb als weise (weitsichtig, klug) bezeichnet?

  • (C) Das Kind wird getötet und so gibt es einfach keinen Streit mehr darum.
  • (A) Die eine Frau sagte, bevor das Kind getötet wurde, sie würde lieber auf das Kind verzichten, als dass es getötet wird; die andere Frau solle das Kind ruhig nehmen. An dieser Aussage erkannte der König die wahre Mutter, denn nur sie würde lieber ihr Kind weggeben, als es sterben zu sehen.

5. Ein sehr wichtiger Bauherr und Förderer der Kunst und Wissenschaft im Schloss Brake war Graf Simon VI. zur Lippe (1554-1613). Wo wurde er geboren?

  • (H) Im Prager Hof in den Niederlanden.
  • (E) Auf einem Bauernhof unterhalb der Sparrenburg in Bielefeld.
  • (I) Im Schloss in Detmold.

6. Wie viele Kinder hatte Simon der VI.?

  • (S) Er hatte 10 Kinder, 5 Mädchen und 5 Jungen.
  • (E) Simon der VI. hatte natürlich 6 Kinder, alles Mädchen.

7. Welche Form ergibt sich, wenn man dieses Kunstwerk am Schlossgraben aus einem bestimmten Winkel betrachtet?

 

  • (S) Ein Pentagondodekaeder bestehend aus 12 regelmäßigen Fünfecken.
  • (M) Ein Oktaeder aus 8 gleichseitigen Dreiecken.

8. Woher kommt denn der Begriff „stinkreich“?

Wie wir alle wissen, haben sich die Leute in der Renaissance nicht gewaschen, da sie Angst hatten, dass ihre „Körpersäfte“ durcheinander geraten und Krankheiten eindringen.

  • (A) Man konnte den Körpergeruch aber mit Puder und Parfüm überdecken, aber nur, wenn man reich genug für diese Luxusartikel aus der Apotheke war. Deshalb erkannte man reiche Leute am Parfüm-Geruch oder -Gestank, sie waren „stinkreich“!
  • (I) Wenn die Leute stinken, stinkt natürlich auch das Geld, welches sie in die Hand nehmen. Und wer viel Geld in der Tasche trägt, der stinkt noch mehr als alle anderen. Deshalb sagte man „stinkreich“.

9. Woran erkannte man wer unter einer Ritterrüstung steckte?

  • (T) Das konnte man riechen.
  • (O) An der Farbe und dem Muster des Helmschmucks.
  • (N) An dem Wappen auf dem Schild.

10. Was raffte einige Ritter schon bevor der Wettkampf begann nieder, wenn sie bis zu 3. Std. in ihrer Rüstung auf den Kampf warten mussten?

  • (T) Weil die Rüstung so schwer war fielen sie vom Pferd und brachen sich das Genick.
  • (C) Es wurde nach Stunden so warm und stickig unter der Rüstung, dass sie keine Luft mehr bekamen oder einen Hitzestau erlitten und ohnmächtig wurden.

11. Woher kommt das Wort „Alchemie“?

  • (E) Vom schweizerischen Schimpfwort für „Allesmies“ = Alchemie
  • (E) Aus dem Arabischen al-kīmiyā‘ = Kunst des Legierens

 

Lösungswort: Renaissance

Feuervergoldung: Man nehme…

  1. …ein gebrauchsübliches 5 Cent Stück (außen mit Kupferauflage!).
  2. Die Münze im Salzsäurebad von Fett und Schmutz zu befreien.
  3. Die Säure mit destilliertem Wasser und einem Tuch wieder restlos entfernen.
  4. Die Münze in Kalilauge mit Zinkpulver einlegen und 2 Minuten in einem abgedeckten Becherglas in die Mikrowelle geben.
  5. Münze drehen und Mikrowellenvorgang wiederholen. Es bildet sich dabei ein grauer Belag.
  6. Den grauen Belag mit destilliertem Wasser und einem Tuch entfernen.
  7. Den Bunsenbrenner aktivieren und die Münze vorsichtig von beiden Seiten in den Kern der Flamme halten. Jetzt müsste sie „goldig“ werden. Fertig!

Fragt doch einmal eure ChemielehrerInnen, die können das sicher mit Euch in der Schule nachmachen!

Bis zum nächsten Mal,

Eure 10 D mit Fr. Sandhaus und Hrn. Johanning