Porzellan – das „Weiße Gold“

Die KulturScouts der Gesamtschule Rosenhöhe am 25. Juni 2014 zu Besuch in der Porzellanmanufaktur Fürstenberg im Jagdschlösschen Fürstenberg an der Weser

Wusstest Du schon, dass…

  • …das Porzellan, lange bevor es in Europa bekannt wurde, in China erfunden wurde. Die Chinesen waren aber clever und haben niemandem das Rezept zur Herstellung verraten.
  • …die Europäer lange glaubten, das Porzellan sei aus der Schale einer kleinen Meeresschnecke hergestellt, der Kaurischnecke. Die heißt auf Italienisch „porcellana“, daher auch der Name „Porzellan“.
  • …als man in Europa 1708 auch die Zutaten für das Porzellan richtig aus Quarz, Feldspat und Kaolin zusammen gerührt hatte, es an den königlichen Höfen ebenso begehrt und wertvoll war wie Gold. Daher der Name „weißes Gold“. Das sagte man aber auch zu Salz oder Marmor, eben zu allem, was weiß und sehr exklusiv war.
  • …es die Geschichte gibt, dass jemand versucht hat, Gold herzustellen und dabei versehentlich Porzellan entstand. Das ist aber vermutlich nur eine Geschichte.

„Tischlein deck dich!“

 

Unsere erste Aufgabe war es, in Gruppen Tische zu verschiedenen Anlässen zu decken: Einen Frühstücks-, einen Mittagstisch und einen Tisch zum Nachmittagskaffee. Frau Leske kontrollierte hinterher alles und wir kamen zu dem Ergebnis, dass man heute nicht mehr ganz so streng mit den Vorgaben ist, sondern lieber etwas kreativer mit den Einzelstücken umgeht, z. B. Altes neben Neuem dekoriert. Danach ging es durch das Museum. Da konnten wir sehen, wie die Herrschaften damals ihre Tische gedeckt haben.

Von Lina A. und Funda

Porzellan gießen und modellieren

 

Jetzt kam die praktische Arbeit. Alle bekamen eine fertige Hohlform aus Gips, in die wir die schon vorbereitete gräuliche Porzellanflüssigkeit gossen. Es dauert dann eine Weile, bis die Masse abbindet und so hart wie Kreide wird.

In der Zwischenzeit versuchten wir aus einem Stück Porzellanmasse eine Rose zu modellieren. Das ist gar nicht so einfach, denn umso dünner die einzelnen Blätter sind, desto schöner wird das Ergebnis – nichts für Ungeduldige oder Grobmotoriker!

 

Als wir später die Figur aus der Hohlform entnahmen, kam ein etwas schüchterner Hase zum Vorschein. Uns hat das sehr gut gefallen. Die Hasen und Rosen konnten wir mitnehmen und bei uns in der Schule im Ton Ofen bei ca. 900 °C brennen. Ein ungebrannter Hase ist kaputt gegangen. Der dient jetzt als Tafelkreide in der Klasse – sehr praktisch.

Von Fabio, Kevin, Nadja und Jenny

Porzellanmalerei:

 

Während sich die eine Hälfte der Klasse mit den Rosen und Häschen beschäftigte, konnten wir anderen einen Porzellanteller nach unseren eigenen Vorstellungen gestalten. Hierzu hatten wir schon erste Entwürfe mitgebracht. Der Vorgang besteht aus drei Schritten, die so ablaufen:

Erster Schritt: Man bekommt einen bereits gebrannten und glasierten Teller und einen speziellen Bleistift, der für die Vorskizzen gedacht ist. Die Skizzen des Bleistifts gehen beim Brennen wieder weg, so dass man nur noch die Farbe hat und keine Linien mehr sieht.

Zweiter Schritt: Man bekommt Porzellanfarbe und zwei unterschiedliche Pinsel, mit denen man den Teller bemalt. Dabei muss man aufpassen, dass die Farbe nicht zu dick aufgetragen wird, damit sie beim Brennen nicht wegplatzt. Mit einem Lappen oder Holzstab kann man die Farbe aber etwas abnehmen.

Dritter Schritt: Der letzte Schritt ist das Brennen in einem 900 Grad Celsius heißen Brennofen. Die Teller werden danach zu uns in die Schule geschickt.

Von Kim-Laura und Umutcan

Zur Geschichte und zu den Berufsfeldern in der Porzellan Manufaktur Fürstenberg

Die Manufaktur Fürstenberg ist ein sehr altes Unternehmen und wurde 1747 von Herzog Carl I. von Braunschweig gegründet. Sie liegt wunderschön an der Weser neben dem alten Jagdschlösschen, welches heute das Porzellanmuseum beheimatet. 1750 gelang es dort das erste Mal, die drei Bestandteile Quarz, Feldspat und Kaolin zu Scherben in Serie zu brennen und bald wurde Fürstenberg zum künstlerischen Zentrum der Region. 1904 brachte die Manufaktur Fürstenberg die ersten Serien Service raus. Eine Überschwemmung ruinierte 1922 alle Brennöfen. Die Manufaktur wurde aber wieder aufgebaut und auch heute noch wird dort alles in echter Handarbeit und nicht industriell erstellt. Die Porzellanmasse und die Glasuren werden im eigenen Haus zubereitet. Das Markenzeichen – das unterglasurblaue „F“, das unter dem Porzellan steht, kennzeichnet die qualitativ hochwertige und deshalb auch kostspielige Marke Fürstenberg. 2012 wurde ein besonderes, hauchdünnes Porzellan gefertigt.

Von David, Sinem, Zuhal und Serra

Wenn Du im Bereich der Porzellanherstellung arbeiten möchtest, müsstest Du eine dreijährige Ausbildung zum Industriekeramiker/-in im Bereich Modelltechnik und Dekorationstechnik absolvieren. Die Modelltechniker/- innen lernen, Modelle und

Formen aus Gips, Kunststoff oder Metall für die Produktion von keramischen Gegenständen anzufertigen. Im Bereich Dekorationstechnik lernst Du das Bemalen, Spritzen oder Drucken von Dekors auf Porzellan- und Keramikprodukten, ebenso die unterschiedlichen Trocknungs-, Brenn- und Glasurverfahren. Die Ausbildung findet in Blöcken zum Teil in Bayern statt; das muss man mögen. Wenn Du ausgebildet bist, verdienst du ca. 2124 € im Monat.

Von Maik, Jan und Hagen

Bis zum nächsten Mal,

eure 9D mit Fr. Sandhaus und Hr. Johanning